The Red Couch – A Family of Mankind

Wackerbarth, ist ein Foto- und Videokünstler aus Düsseldorf. Im Zentrum seines Lebenswerkes steht das Rote Couch Projekt. 

Seit 1979 porträtiert Wackerbarth auf seiner Roten Couch Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft in ihrem Lebensumfeld.
Er bereiste dafür Länder aus den verschiedensten Kulturbereichen der Erde; u.a Europa, Russland, China, Afrika, Nord- und Südamerika.

Sein Ziel war und ist es (die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen) ein Gesamt-Porträtwerk, eine neue „Family of Mankind“ für zukünftige Generationen aufzuzeichnen. Als solches ist das Rote Couch Projekt Konzeptkunst über eine Welt-Bühne der Menschheit des 20./21. Jahrhunderts. 

Von Beginn an steht das Werk für größtmögliche Diversität: Junge und Alte, Arme und Reiche, sexuelle Identitäten und Geschlechter, Ethnien, Hautfarben und Religionen, Nobelpreisträger und Analphabeten, Behinderte und Nichtbehinderte, Prominente und Unbekannte nahmen 
ohne jeden Unterschied auf der Roten Couch Platz; in der Eiswüste Alaskas und im südamerikanischen Regenwald genauso wie in den Metropolen Europas und den Dörfern Sibiriens.
Die soziokulturellen Entwicklungen der letzten 40 Jahre sowie große Themenbereiche der Menschheit sind vertreten. Sie werden verdeutlicht über die Orte, die Kontexte und die Biografien der Protagonisten.

Das Rote Couch Projekt belegt: Menschen verbindet mehr als Hautfarbe, Religion, Nationalität oder ihr Besitz sie trennt.
Es gibt weltweit kein vergleichbares Projekt mit diesem Impetus und in diesem Umfang. Die rote Couch funktioniert als „sicherer Ort“, an dem die Menschen geschützt und ermutigt ihre Stimme erheben, ihre Geschichte erzählen und so eine Spur ihrer Existenz hinterlassen. 
Prominente sind Teil des Werkes, wie sie Teil der Welt sind, genauso steht der nicht öffentliche, medial eher uninteressante Mensch im Focus, der gewöhnlich in den Geschichtsbüchern keine Erwähnung findet.

Wackerbarth‘s Rote Couch ist ein "ready made" nach der Definition von Marcel Duchamp. Kunst- und Fotohistoriker stellen die Arbeit in eine Reihe mit dem Projekt „The North American Indian“, von Edward S. Curtis, besonders aber mit „Menschen des 20. Jahrhunderts“ von August Sander.
Die Rote-Couch-Arbeiten sind in fünf Buch-Monografien veröffentlicht, sie wurden in mehr als 50 Einzelausstellungen in Museen und Galerien weltweit gezeigt und sind in international bedeutenden Sammlungen zeitgenössischer Kunst vertreten.

„Wackerbarth’s weltumspannende Arbeit Red Couch entfaltet sich zum globalen Dialog und ist ein Schlüsselwerk der Porträtkunst!“ Freddy Langer, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.12.2021 

Von 1979 bis 2021 entstanden mehr als 1.100 Porträtarbeiten in 40 Ländern auf vier Kontinenten. Über 1.000 Menschen haben auf der Roten Couch Platz genommen und die universellen Lebensfragen, die Wackerbarth seinen Protagonisten stellt und mit Video aufzeichnet, in 50 Sprachen beantwortet.

Nur eine Couch ist jeweils im Umlauf. Drei Sofas sind verloren gegangen: Eines ist bei einem gewagten Schiffsmanöver in den Pazifik gefallen, eines bei Aufnahmen mit Feuerwehrmännern abgebrannt und eines wurde versehentlich von Arbeitern eines Museums für Sperrmüll gehalten und entsorgt. 
Die derzeit amtierende Couch ist seit 1996 im Einsatz und auf ihr haben die meisten Protagonisten Platz genommen. Sie wird in Abständen neu bezogen. Zweimal war eine komplette Restaurierung notwendig, nachdem Löwen und Eisbären sie zerlegt hatten. 

Die Rote Couch ist ein „work in progress“, eine „never ending story“ und wird erst mit Wackerbarths Tod enden.


ca. 100 von über 1.100 Arbeiten